23.09.2017 Weiterbildung der Multiplikatoren für die Atemschutzausbildung der Feuerwehr Zeulenroda-Triebes

Um die Aus – und Fortbildung der ASGT weiterführend zu organisieren und zu beschreiben, haben sich die Multiplikatoren am Samstag in Bernsgrün zusammengefunden.
Diesmal ging es um das hochsensible Thema: „Atemschutznotfall.“ Zu diesem Zweck ist Lars Seeger von der Unfalldatenbank „atemschutzunfälle.eu“, wieder von Hamburg nach Zeulenroda-Triebes gereist. Lars war bereits das 3. Mal bei uns und das wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein!

Nachdem ich mich mit Lars am späten Freitagnachmittag über die Ausbildungsschwerpunkte für Samstag verständigt hatte, ging es am Samstag früh 08:00 Uhr im Bernsgrüner Gerätehaus los. Nach einem kurzen Brainstorming: „Welche Ursachen für einen Atemschutznotfall gibt es?“, erklärte uns Lars tiefgründig die Zusammenhänge der einzelnen Ursachen, wie sie zusammen wirken und was man dagegen machen kann. Seine Ausführungen belegte er immer mit Atemschutzunfällen der vergangenen Jahre, um uns die Fehler noch besser aufzuzeigen.

Im praktischen Teil ging es dann um die Selbsthilfe im Trupp = Überlebenstraining. Was macht man:
-bei zu wenig Luft,
-bei abströmender Luft,
-wenn man keine Luft mehr hat,
-wenn einem der Lungenautomat abfällt,
-wie befreit man sich aus einer Feuerwehrleine,
-wie setzt man unter solchen Bedingungen eine Mayday Meldung ab.

Diese Szenarien wurden im Stationsbetrieb immer wieder geübt! Wie verständige ich mich mit meinem Trupppartner, wie mache ich ihm begreiflich welches Problem ich gerade habe! Wie reagieren wir zusammen darauf, wie kommen wir zusammen in einen sicheren Bereich und wie setzt man dabei noch die Mayday Meldung ab, so dass sie auch beim GF richtig ankommt!
Wir merkten alle sehr schnell, dass wir mit diesen Szenarien am Anfang völlig überfordert waren!! Und dass wir ganz schnell an unserer Leistungsgrenze angekommen sind. Lars sagte zu uns: „Solang ihr euch bei Luftnot noch versucht den Atemanschluss vom Gesicht zu reißen, müssen wir das Training fortführen! So etwas darf im Einsatz nicht passieren!“ Jetzt schob Lars noch Übungen ein, um das Luftanhalten zu trainieren, sich selbst an die Grenze des Machbaren zu bringen. Spätesten jetzt kam bei uns die Frage auf: „Warum setze ich mich solchen Qualen aus“! ABER – nur so kann man im Ernstfall richtig und kontrolliert auf einen Atemschutznotfall reagieren. Am Ende des Ausbildungstages übten wir noch unter realen Bedingungen im Atemschutzausbildungscontainer, was dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt hat.

Alle Multiplikatoren waren derselben Meinung: Der Ausbildungstag hat uns alle an unsere Grenzen gebracht und uns aufgezeigt, dass im Ernstfall ohne ein konsequentes Atemschutznotfalltraining die Überlebenschancen sehr gering sind! Und das war erst der Anfang eines ANT, die Fortführung und der Einsatz des Sicherheitstrupps folgt beim nächsten Mal.

Nun sind wir in der Pflicht diese Übungen bei uns zu festigen und an die anderen ASGT der Feuerwehr Zeulenroda-Triebes weiter zugeben! Da Lars jetzt schon zum dritten Mal in Zeulenroda-Triebes war, kann man sagen, er kennt uns inzwischen so gut, dass er speziell auf jeden Einzelnen eingegangen ist, um noch das Letzte aus jedem herauszuholen. So konnten wir gegen 16:00 Uhr, alle ganz schön geschafft, ein positives Resümee über den Ausbildungstag ziehen.

Danke Lars!
Wir freuen uns alle schon auf die Weiterführung 2018.

Carsten Fröb – Leiter Atemschutz